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PD Dr. Peter Schneider
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Aktuelles

Neueste Veröffentlichung:

"Temporal hierarchy of cortical responses reflects core-belt-parabelt organization of auditory cortex in musicians"
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"Short-term plasticity of neuro-auditory processing induced by musical active listening training"
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Seit 2021 ist die Arbeitsgruppe "Musik und Gehirn" Teil des Zentrums für Systematische Musikwissenschaft in Graz.

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KLAWA Hörakademie Heidelberg
AULOS Hörtraining auf wissenschaftlicher Grundlage

Heschl Gyri

Klangverarbeitende Areale
des Gehirns

AMseL-Studie  (Audio- und Neuroplastizität des musikalischen Lernens)

Mit unserem Forschungsprojekt wollen wir untersuchen, wie sich regelmäßiges Musizieren auf das Hörvermögen und auf außermusikalische Fähigkeiten (Kreativität, Intelligenz, Aufmerksamkeit, Lesen, Rechtschreiben, Rechnen) auswirkt.

AMseL I

Im ersten vom BMBF geförderten Forschungsabschnitt (2009 - 2012), den wir zusammen mit Wissenschaftlern der Universität Graz durchführten, nahmen ca. 160 Kinder teil. Um nicht nur aktuelle, sondern auch langzeitige Wirkungen zu erforschen, begleiteten wir Kinder über einen Zeitraum von zwei Jahren (ab Winter 2009/2010) mit neurologischen Messungen (Magnetresonanztomographie zur Erfassung der Anatomie des Gehirns und Magnetoencephalographie zur Messung der Gehirnströme beim Hören von Klängen), audiologischen Computertests und psychologischen Tests.

Die Hälfte der untersuchten Kinder nahm an dem musikpädagogischen Förderprogramm "Jedem Kind ein Instrument" teil, welches im Ruhrgebiet und in Hamburg angeboten wird (JeKi im Ruhrgebiet: www.jedemkind.de; JeKi in Hamburg: www.jeki-hamburg.de). Die andere Hälfte der Kinder wurde aus der Umgebung von Heidelberg und Mannheim eingeladen, wo ein solches Förderprogramm noch nicht angelaufen ist.

Das AMseL-Projekt wurde im Rahmen der JeKi-Begleitforschung als Verbundvorhaben der Universitäten Heidelberg und Graz realisiert. Im Mittelpunkt von Teilprojekt 1 (Neurologische Universitätsklinik Heidelberg; Leitung: PD Dr. Peter Schneider) stand die Untersuchung des Zusammenhanges zwischen musikalischem Lernen und gehirnbiologischen sowie psychometrischen Merkmalen. Insbesondere wurde die Anatomie des Hörkortex und dessen Aktivierung beim Hören von Klängen untersucht.

Den Schwerpunkt von Teilprojekt 2 (Institut für Psychologie der Universität Graz; Leitung: PD Dr. Annemarie Seither-Preisler) bildeten Fragebogenerhebungen, die Untersuchung sprachlicher Hörfunktionen, mögliche Transfereffekte in den kognitiven Bereich (Intelligenz, Kreativität, Aufmerksamkeit, Lesen, Rechtschreiben, Rechnen), sowie Wirkungen auf AD(H)S-relevantes Verhalten (Aufmerksamkeitsstörungen, Hyperaktivität und Impulsivität). online.uni-graz.at/kfu_online/visitenkarte.show_vcard

In beiden Teilprojekten wurden allgemeine Musiziereffekte, sowie vergleichend Wirkungen von schulischem JeKi-Training und konventionellem außerschulischem Instrumentalunterricht verglichen.

Download - Aufsatz von Daniel als PDF
Download - Bericht in Unizeit als PDF

AMseL II

Reifeprozesse elementarer und komplexer Hörleistungen
und auditiver Aufmerksamkeit bei JeKi-Kindern


Im anschließenden zweiten Forschungsabschnitt (Herbst 2012 – Herbst 2015) werden die Kinder der ersten Studienphase zu einer dritten Verlaufsmessung in die neurologische Klinik der Universität Heidelberg eingeladen. Zusätzlich werden als neue Probanden musizierende Kinder und Jugendliche mit ADS, ADHS oder LRS rekrutiert (Altersbereich 7-15 Jahre). Dies soll es erlauben, auf der Basis der neurologischen und psychometrischen Messungen genauere Aussagen zur Wirkung intensiven Musizierens auf diese Gruppen machen zu können.

Darüber hinaus wird die Untersuchung der Reifeprozesse von Hörleistungen und deren neuronale Korrelate um den Aspekt der Aufmerksamkeit erweitert. Dies sollte Rückschlüsse erlauben, in welchem Ausmaß die bisher beobachteten deutlichen musikbedingten Veränderungen durch ein Training sensorischer Fähigkeiten (elementare und komplexe Hörfunktionen) oder/und ein Training von Aufmerksamkeitsfunktionen, welche die Sensorik modulieren, bedingt sind.

In Zusammenarbeit mit JeKi-Musiklehrern soll längerfristig der Einfluss unserer Forschungsergebnisse auf bestimmte JeKi-spezifische musikpädagogische Ansätze ermittelt (individuelle Gestaltung des Musikunterrichts, Lehrer-Schüler-Verhältnis, Zugang zum Musikinstrument, Verhalten im Ensemble, Form des Musikunterrichts bei auffälligen Kindern) und gezielt im Unterricht getestet und eingesetzt werden.